Wasseraufbereitung – Korrosionen an Trinkwasserleitungen, Heizungs- und Dampferzeugeranlagen
In Wohn- oder Bürogebäuden treten häufig aufgrund des Nutzerverhaltens stagnierendes Wasser und damit verbunden Verfärbungen und Verunreinigungen des Trinkwassers mit Korrosionsprodukten auf. Korrosionschemisch unzureichende Wasserqualität des Wasserversorgers oder nicht ausreichend korrosionsbeständiger Rohrwerkstoff sowie Planungs- oder Ausführungsfehler sind ebenfalls Ursachen für Korrosionen und Beeinträchtigungen der Trinkwasserqualität.
Bei industriellen Warm- und Heißwasseranlagen sowie Dampferzeugern ist die Aufbereitung des Kreislaufwassers mittels Enthärtungs-, Teil- oder Vollentsalzungsanlagen sowie die Zudosierung von sauerstoffbindenden oder resthärtestabilisierenden Korrektivchemikalien für einen schadensfreien Betrieb notwendig.
Im Bereich öffentlicher Schwimmbäder ist zur Vermeidung gesundheitlicher Beeinträchtigungen der Badegäste eine richtlinienkonforme Korrektivchemikalien-dosierung sowie eine einwandfreie Filtration des Umwälzwassers für die Beckenwasserhygiene entscheidend.
Unsere Leistungen:
- Durchführung von Anlagenbegehungen und Probenahme von Wasser- und Materialproben.
- Laboruntersuchungen.
- Funktionsprüfungen und Gewährleistungsuntersuchungen an Wasseraufbereitungsanlagen zur Prüfung auf Einhaltung der Herstellergarantie
- Bei Schadensfällen an Trinkwasserleitungen, Wasseraufbereitungs-, Heizungs- oder Dampferzeugeranlagen Ermittlung der Schadensursache (z. B. falsche Werkstoffwahl, schadensfördernde Betriebsbedingungen oder ungeeignete Wasserbehandlung) unter Zugrundelegung einschlägiger DIN-Normen, VDI- oder VdTÜV-Richtlinien sowie Erstellung eines Sanierungskonzepts zur Beseitigung der Schadensursache.
- Bei öffentlichen Schwimmbädern Ermittlung und Beurteilung der chemischen Beschaffenheit von Becken-, Füll- und Ergänzungswasser sowie der Funktion der Dosier- und Filteranlagen.
Fallbeispiele:
Abb. 2.5-1: Trinkwasserverunreinigungen in einem Wohngebäudekomplex mit Trinkwasserleitungen aus verzinktem Stahl. Ursächlich hierfür waren ungeeignete Werkstoffwahl, stagnationsbedingte Korrosionen aufgrund von geringem Wasserverbrauch sowie fehlerhafte Chemikaliendosierung. Abhilfemaßnahmen waren exakter mengenproportionaler Zusatz von geeigneten Phosphat-Korrektivchemikalien sowie Einbau und regelmäßige Kontrolle von Kontrollrohrstrecken.
Abb. 2.5-2: Phosphat-Dosieranlage zur Verminderung der durch mangelhafte Wasserqualität („selektive Korrosion“) verursachten Korrosionen an verzinktem Stahl in einem Wohngebäudekomplex.
Abb. 2.5-3: Innenansicht eines magnetisch-induktiven Massendurchflussmessers, der Bestandteil einer Warmwasserheizungs- und Kühlanlage in einem Bürogebäudekomplex ist. Aufgrund von konstruktionsbedingtem Sauerstoffeintrag sowie von mangelhafter Kreislaufwasserbeschaffenheit (elektrische Leitfähigkeit überhöht) kam es zu Korrosionen am Rohrleitungswerkstoff mit Magnetitbildung. Die magnetisch wirkenden Magnetitpartikel (im Bild in 6-Uhr-Lage) führten zu Fehlfunktionen der Durchflussmesser. Maßnahmen: Austausch der Umwälzwassers gegen vollentsalztes Wasser mit Zusatz von Alkalisierungs- und Sauerstoffbindemittel.